Flug überbucht? – Rechte und Pflichten der Airline

Ein eher unangenehmes Thema ist die Überbuchung von Flugzeugen – leider ist es bei den Airlines heutzutage „gang und gäbe“ ihre Flüge zu überbuchen. In den meisten Fällen, wurde richtig kalkuliert und es geht auf, aber manchmal erscheinen wirklich alle Personen und dann wird der Platz eng.

Wie geht die Airline vor, wenn nun wirklich zu wenig Plätze vorhanden sind?

Zuerst sucht die Airline nach freiwilligen Personen, dies geschieht bereits oft am Check-In Schalter. Sollten sich freiwillige Personen finden, erhalten diese eine Standby-Bordkarte, wenn noch nicht ganz sicher ist ob diese Person evtl. nicht doch mitfliegen kann. Der Passagier kann sich damit ganz normal zum Gate bewegen. Sollten aber unerwartet andere Passagiere fehlen und es bleibt ein Platz frei, können Sie einsteigen.

Manchmal besteht diese Möglichkeit nicht und die freiwilligen Personen werden direkt umgebucht oder anders entschädigt. Oftmals werden als Entschädigung ein Upgrade auf eine höhere Klasse, Bordmenüs, Gutscheine oder Bargeldzahlungen angeboten.

Wenn die Airline allerdings keine freiwilligen Personen findet, entscheidet der Computer mithilfe eines Zufallsverfahrens, wer das Flugzeug verlassen muss bzw. wer nicht mit darf. Allerdings gibt es verschiedene Passagiergruppen, Vielflieger oder Reisende höherer Klassen sowie mobilitätseingeschränkte Personen werden bevorzugt mitgenommen.

Ihre Rechte und Pflichten der Airline

Die Airline ist dazu verpflichtet, wenn Sie umgebucht wurden, Essen und Getränke bereitzustellen bzw. Gutscheine auszuteilen (ab 2 Stunden Wartezeit). Sollten Sie erst am nächsten Tag weiterfliegen, muss die Fluggesellschaft für die Unterbringung in einem Hotel inkl. Transportkosten aufkommen.

Sollten Sie aufgrund einer Überbuchung mehr als 3 Stunden später als geplant am Zielort angekommen, steht Ihnen eine Ausgleichzahlung zu. Es gelten dieselben Regelungen und Preise, wie bei verspäteten Flügen.

Die Ausgleichzahlung ist unabhängig vom Ticketpreis, sondern nur von der Flugdistanz. Für Flüge bis 1.500 km stehen Ihnen 250€ zu, bei Flügen zwischen 1.500 km und 3.000 km sind es 400€ und bei Flügen über 3.000 km stehen Ihnen 600 pro Person zu. Der Anspruch auf Entschädigung besteht nur, wenn Sie trotz frühzeitiger Information rechtzeitig am Check-In waren.

Wenn Sie auf einen Flug umgebucht wurden, mit dem Sie mit mehr als 5 Stunden Verzögerung im Vergleich zum ursprünglichen Flug am Zielort ankommen, haben Sie zusätzlich noch das Recht vom Flug zurückzutreten und den gesamten Ticketpreis zurück zu erhalten. Die Entschädigungszahlung steht Ihnen aber weiterhin zur Verfügung.

Um Ihre Rechte durchzusetzen, wenden Sie sich an die jeweilige Fluggesellschaft. Oftmals gibt es auf den Webseiten bereits Formulare für diese Fälle. Wenn Sie das nicht selber in die Hand nehmen möchten, gibt es im Internet viele Flugportale, die sich um den kompletten Prozess kümmern. Weitere Informationen finden Sie auch in der Rubrik Flugverspätung.

Tipps, um das Risiko nicht transportiert zu werden zu minimieren

Im Folgenden stellen wir Ihnen einige Tipps vor, mit denen Sie wahrscheinlich nicht zu den Passagieren gehören, die nicht mitfliegen dürfen.

Check-In:

• finden Sie sich dort relativ früh ein, denn viele Airlines gehen nach dem first-come-first-serve-Prinzip vor. Das heißt, wer als letztes beim Check-In ist, darf wahrscheinlich eher nicht mit.

Reservierung von Sitzplätzen:

• auch vorher online einen Sitzplatz zu reservieren ist sinnvoll. Denn wenn Ihnen bereits ein fester Sitzplatz zugewiesen wurde, ist die Wahrscheinlichkeit ihn nutzen zu dürfen auch recht hoch. Kommen Sie allerdings auf dem letzten Drücker zum Check-In ohne Sitzplatz, werden Sie eher abgewiesen.

Buchung höherer Buchungsklassen oder anderer Extras:

• Je mehr Sie für das Ticket bezahlt haben, egal ob Sie in der Business Class fliegen oder andere Extras gebucht haben; diese Passagiere werden mit einer höheren Wahrscheinlichkeit mitgenommen (dazu gehören auch Vielflieger).